Der Fliegerhorst Schwäbisch Hall
Der Fliegerhorst 1934 - 1945
Baubeginn des Fliegerhorstes war der 1. Sept. 1934. Die ersten Soldaten kamen schon am 1. Okt, sie bekamen Notunterkünfte ausserhalb des Horstes. Im Februar war dann die Übergabe der ersten Unterkunftsgebäude auf dem Flugplatz. 1936 wurde das erste Sportfest veranstaltet, an dem sich ca. 10000 Menschen beteiligten.
Fronttruppenteile bis 1945 waren: 2./Nahaufklärungsgruppe 6, II./Nachtjagdgeschwader 6, 9./Zerstörer-Geschwader 26, Stab/Kampfgeschwader 40, I./Kampfgeschwader 40, I./Kampfgeschwader 51, II./Kampfgeschwader 51, II./Kampfgeschwader 53, 8./Kampfgeschwader 100, IV./Kampfgeschwader 100. Eingestzte Flugzeuge,zum Teil als Nachtjäger umgebaut, waren Ju52, Do217K-2, Do17, He111, He177, Ju88, Me109, Me110, Me262 und andere.
Truppenteile waren am spanischen Bürgerkrieg (Legion Condor) beteiligt. Auch wurden Flugzeuge über Frankreich und England eingesetzt.
Hier auf dieser Ansichtskarte von 1936 sieht man den Hauptzugang
Das Befehlsgebäude und Flugleitung des Horstes wie es heute aussieht.
So sieht es heute im ehemaligen Offizierskasino aus, erhalten ist noch der offene Kamin. Für Feste, Hochzeiten kann man die Räume mieten.
Hier die Halle 2, einzige Halle die nicht im Bombenhagel zerstört wurde.
Arado 234
Do 217 K-2. Umbau von Maschinen der K-1-Variante zu Bombern für zwei ferngesteuerten Bomben SD 1400 X (Fritz X). Zum Transport der Bomben, die unter den Flügeln aufgehängt waren, wurde die Spannweite auf 24,50 m vergrößert. Das UKW-Steuergerät für die Bomben befand sich auf einem Steuertisch im Rumpf. Im Einkornwald auf dem ehemaligen Bombenabwurfplatz wurden Zielabwürfe geübt an einer großen Schiffsattrappe aus Holz. Die Fundamente der Attrappe sind heute noch erhalten. Am 9. September 1943 wurde Nahe Sardinien das italienische Schlachtschiff Roma vom Kampfgeschwader 100 mit 2 Hs 293 "Fritz X" versenkt. Am 19.09.43 wurde das englische Schlachtschiff Warspite schwer getroffen.
Do 217K
Das Schlachtschiff Roma
Die HMS Warspite
Die Fundamente im Einkornwald bei Schwäbisch Hall, auf ihnen wurde die Schiffsatrappe befestigt.
He 111
He 177 mit der "FritzX"
Ju 87
Ju 52
Die Ju 88
Me 110 des Zerstörergeschwaders 26
Die legendäre Me 262, erstes in Serie gebautes Düsenflugzeug, endmontiert in dem geheimen Messerschmittwerk im Nahen Wald unter dem Tarnnamen "Autobedarf Schwäbisch Hall".
Messerschmitt Me 109 G6
Fw200C2-1 vom I.KG40
Do 17
Es fanden mehrere Bombenangriffe auf den Horst statt, z.B. am 22. März 1945, über 3700 Bomben trafen den Fliegerhorst. Am 19. April 1945 wurde der geräumte Fliegerhorst von Amerikanern eingenommen.
Der verhehrendste Bombenangriff in der Nächstgrössten Stadt von Schwäbisch Hall fand in Heilbronn statt. Am 4. Dezember 1944 überflog die Royal Air Force mit 255 Lancaster-Bombern Heilbronn und warf dabei auf einer Fläche von 2 mal 3 Kilometern über 200 000 Brandbomben und über 6000 Tonnen Sprengbomben ab. Der Feuersturm war im 40 km entfernten Hall gut zu erkennen, der Horizont war hell erleuchtet. Ergebnis des Angriffs: 6530 Tote, davon 200 Wehrmachtsangehörige und die Stadt lag zu 70% in Trümmern.
|